Berichten über die Emissionsdaten der Importe

Unter dem neuen CO2-Grenzausgleichsmechanismus müssen Unternehmen quartalsweise über die in ihren betroffenen Importen verkörperten Emissionen berichten. Hierbei stellt die Verordnung verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Die Standardwerte

Bis zum dem jetzt im Juli fälligen CBAM-Berichts dürfen Unternehmen mit Standardwerten berichten, die von der Europäischen Kommission bereitgestellt werden. Sie sind aufgeteilt auf direkte und indirekte Emissionen und beziehen sich jeweils auf die Nummer der Kombinierten Nomenklatur. Mit diesen Standardwerten, die die Emissionen pro Mengeneinheit der eingeführten Ware ausweisen, können Unternehmen leicht mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Importdaten über die Emissionen berichten. CBAM-pflichtige Unternehmen beschweren sich sogar, warum Ihnen diese Aufgabe zur Last fällt. Schließlich hätten die Zollbehörden ebenfalls Einsicht in alle Importdaten und könnten ebenso mit den Standardwerten selbst und automatisiert die Emissionen ermitteln.

Emissionsüberwachungssysteme

Darüber hinaus dürfen betroffene Unternehmen noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres auf Daten zurückgreifen, die ihr Produzent im Drittland nach anderen Überwachungs- oder Berichterstattungsmethoden erhoben hat. Dies umfasst CO2-Bepreisungssysteme, verbindliche Emissionsüberwachungssysteme oder ein Emissionsüberwachungssystem, das auch die Überprüfung durch einen akkreditierten Prüfer beinhalten kann.

Bei dieser produzentenbezogenen Abweichung ist aber zu beachten, dass solche Systeme zu einer ähnlichen Abdeckung und einer ähnlichen Genauigkeit führen müssen, wie es die komplexe CBAM-Überwachungsmethodik tut. Es ist also keineswegs so, als ob hiernach die Möglichkeit bestünde, einfache irgendwelche Emissionsdaten zu berichten, wie durchaus teilweise zu hören ist. Bei Wahl dieser Methodik ist die alternative Methode auch im CBAM-Bericht zu benennen.

Tatsächliche Emissionsdaten

Sofern nicht auf ein alternatives Emissionsüberwachungssystem zurückgegriffen werden kann, müssen schon für den im Oktober fälligen CBAM-Bericht tatsächliche Emissionsdaten herangezogen werden. Dies dürfte bei den allermeisten CBAM-pflichtigen der Fall sein.

Die betroffenen Unternehmen müssen daher tatsächliche Emissionsdaten aus ihrer Lieferkette beschaffen und berichten. Hierbei bestehen vor allem bei komplexen Waren große Herausforderungen. Als komplexe Waren sind solche Einfuhren definiert, die aus Waren hergestellt wurden, bei deren Produktion ihrerseits schon Emissionen freigesetzt wurden.

Hersteller einer komplexen Ware müssen also auch die Emissionen dieser relevanten Vorläuferprodukte berücksichtigen. Das bedeutet, dass sie die Emissionen bei ihren Zulieferern anfragen müssen, sollten sie das Vorläuferprodukt nicht selbst in ihrer Anlage hergestellt haben. Die Komplexität der Emissionsberechnung steigt daher mit der Komplexität der Lieferkette. Denn auch hier gilt, dass die Emissionen der Vorläuferprodukte nach der entsprechenden CBAM-Methodik kalkuliert werden müssen.

Die Verordnung möchte hier Abhilfe schaffen, indem sie bei den komplexen Waren erlaubt, auch über den Juli hinweg noch in begrenztem Umfang Standardwerte zur Berechnung heranzuziehen. Bis zu 20% der Gesamtemissionen einer komplexen Ware dürfen über die ganze CBAM-Übergangsphase hinweg mit Standwerten ermittelt werden.

Dass dies nur in begrenztem Maße hilft, zeigt sich schnell an dem Beispiel der Verbindungselemente. Hier entfällt der Großteil der Emissionen auf das Vorläuferprodukt. Können die Emissionswerte von dem Vorlieferanten nicht beschafft werden, hilft die Ausnahmeregelung kaum.

Emissionsdatenbeschaffung

Sollten Sie Schwierigkeiten haben, die tatsächlichen Emissionsdaten zu erhalten, melden Sie sich gern direkt bei mir (helge@kolum.earth). Ihre Hersteller können in unserer Software Schritt für Schritt geführt und maximal einfach Ihre Emissionen CBAM-konform berechnen und sie anschließend mit Ihnen teilen.

Viele Grüße

Helge Wieggrefe